Dienstag, 31. Mai 2005

Garden State

Garden State
WOW, komme grade aus dem Kino, und die ganze Fahrt (15min, mit Vollgas unter der Grasnarbe durch) hab ich mir überlegt, was ich zu diesem Film schreibe. Also das ich überhaupt mal wieder eine Kritik schreibe ist ja schon so was wie eine Wiederauferstehung. Aber die letzten Filme die ich gesehen hab (nur die in der Sneak, tut mir leid Heiko, aber sie…) waren es einfach nicht Wert darüber etwas zu schreiben, bzw. mir war meine Zeit zu kostbar um sie mit solchen Nichtigkeiten zu verschwenden. Aber der Film eben… einfach WOW.

Fangen wir aber von vorn an, die Budenzauberin meinte ja ich sollte längere Texte schreiben. Also das erste Mal das ich überhaupt was von diesem Film etwas gehört/mitbekommen hab, war am Do. bei Olly. Der spielte mir den Trailer vor und er war so was von begeistert. Mir sagte der Trailer nichts, sah ganz nett aus, aber nichts was mich jetzt umreißen würde. Aber um mal wieder aus dem Haus zu kommen wollte ich dann Mo. (heute) schon mit ins Kino kommen. Übers WE hörte ich dann nur irgendwo diese Wortfetzen: „Natalie Portman spielt eine notorische Lügnerin…“. Toll dachte ich, so ein Sche*ß! Und dann noch dieser absolut nichts sagende Mensch im Trailer Zach Braff (Nein, ich habe Scrubs, nur einmal so halb nebenbei gesehen).

Egal, guckt nicht den Trailer, lest keine Zeitungen, hört kein Radio! Hört auf mich; Geht in diesen Film! Ein absolutes WOW, auch wenn ich mich wiederhole. Warum so ein Streifen nicht in der Sneak, oder generell in den großen Kinos läuft ist mir ein Rätsel. Tja, Heiko, da hast du dich wohl mal wieder verkalkuliert, aber ich trage es dir nicht nach, mit dem Alter macht man halt Fehler *g*.

Die Story ist einfach gestrickt, aber sehr schön erzählt. Der als Kellner arbeitenden Schauspieler Andrew (Zach Braff) kommt nach acht Jahren wieder nach Haus. Der Grund ist leider ein trauriger, seine Mutter ist gestorben. Wieder zu Hause trifft er das erste Mal die alten Leute von der Schule wieder. Er, der große Schauspieler, wie es halt so ist bekommt immer diesen Wir müssen mal reden, ich hab da ein paar gute Ideen für eine Film…-Spruch zuhören. In einer Arztpraxis lernt Andrew die junge Sam (Natalie Portman) kennen. Spontan besuchen die beiden einige von Andrews Freunden und verbringen einige Zeit mit einander. Natürlich kommen sich die beiden näher und verlieben sich. Das Ganze ist so unkompliziert verpackt, es wirkt fast schon unschuldig. Sams kleines Problem, mit der Wahrheit, sie spricht sie halt ab und an nicht aus, fällt dabei garnicht ins Gewicht. Die beiden stolpern, zusammen mit Andrews alten Freunden, durch sehr surreale, leicht perverse und auch lustige und romantische Situationen, die eigentlich auch jedem von uns passieren könnten.

Das ist, finde ich, ist auch der große Pluspunkt, die Szenen die sich ergeben kennt man meist selbst, sie sind zwar schon leicht schräg, aber doch soweit in der Realität dass man sich selbst noch sehr gut hinein versetzen kann. Dazu kommt noch ein sehr schöner Soundtrack, viel Easy Listening passend zu den Szenen. Und die Szenerie, keine übervölkerte Großstadt ist der Spielort ala New York oder L.A., nein, ein kleine Stadt irgendwo im grünen Garten Staat: New Jersey.

Auch die Schauspieler sind sehr positiv aufgefallen. Gut den Zack Braff kannte ich bis dato noch nicht, aber Natalie Portman hat mir in diesem Film sehr viel besser gefallen als in Star Wars - EP3. Aber auch die anderen Darsteller waren sehr glaubwürdig: Ian Holm (Bilbo Beutlin) spielt z.B. Andrews Vater, der ihn damals nach einem schrecklichen Unfall, bei dem die Mutter schwer verletzt wird, ins Internat steckt und mit Betäubungsmitteln (Drogen) voll stopft, daher haben die beiden auch ein recht unentspanntes Verhältnis.

Ach, ich finde, es sind die vielen Kleinigkeiten die diesen Film, in meinen Augen, so groß machen. Schon dieser Spruch Oh, ihr seit aber früh dran, mit dem Blick auf den Kunstoff-Tannenbaum. *g*
’Tschuldigung Olly hoffentlich hab ich dich nicht allzu dolle geboxt.
Das erinnerte mich an meine Lehre, wo wir, die rund 2000 Leuchtketten prüfen mussten, mit denen die Stadt zu Advent geschmückt wurde. Und jeder der vorbei kam sagte: Oh, ihr seit aber früh dran.
Ach so, das vielleicht wichtigste noch zum Schluss, was gebe ich dem Film? Da ich mit guten Noten immer sehr vorsichtig um mich werfe, und teilweise sehr kritisch bin, aber hier nichts finden konnte was mich jetzt gestört hätte, gebe ich zum wohl ersten Mal eine 1. Wäre schön wenn ich das öfter tun könnte, aber dann wäre es vielleicht auch nicht mehr so etwas besonderes.

~ Vanessa Carlton - Ordinary Day ~

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