Tja, nachdem nun schon die zweite Woche meines Praktikums vorüber ist, glaube ich mich in der Lage zusehen, etwas über die Kantine schreiben zu können. Unter anderem auch, da ich ja eh in dem Ruf eines Scheunendreschers zustehen, bzw. ein Außerirdischer zu sein. Ist der Ruf erst ruiniert… Außerdem, wer isst nicht gern gut?

Quantitativ ist das Casino (Kantine) ganz klar über der Mensa einzuordnen. Die Portionen sind annehmbar, da man das Menü immer noch mit Salat und Dessert zu einem guten Essen upgraden (aufwerten) kann. Also es wird nicht der Teller schmutzig gemacht. Was ich allerdings noch etwas befremdlich finde, vielleicht lerne ich es ja bald, ist, dass meine Kollegen immer vor mir mit dem Essen fertig sind. Irgendwie muss ich etwas missverstanden haben.

Die holen sich erstens immer kleinere Portionen, was ja an sich nichts schlimmes ist, und dann essen sie diese noch nicht mal auf. So eine Verschwendung! Aber wenigstens weiß ich jetzt, warum hier immer so ein schlechtes Wetter ist. *g*

Qualitativ ist das Essen auch viel besser als in der Mensa. Besonders weil es frisch gekocht wird und nicht einfach nur aufgewärmt. Frischer Salat, nicht aus dem Metro-Eimer, und die unterschiedlichen Menüs runden das Angebot ab. So gesehen freue ich mich schon auf die nächsten 24Wochen in der Firma. Ich bin gespannt mit welchen kulinarischen Feinheiten hier die Feiertage begangen werden. Ich denke ich werde berichten.

Heute wurde ich auch noch völlig überraschend Gaumenzeuge der Königsdisziplin des Kantinenessens, der Currywurst. Obwohl an diesem Stück Wurst augenscheinlich nicht tolles dran ist, ist es doch gar nicht so einfach eine gute Currywurst und dann noch eine gute Sauce auf den Teller zubringen. Ich, der ich neuen Geschmackserlebnissen selten abgeneigt bin, stellte mich auch sogleich dem ca. 30cm langen braunen Restfleischerzeugnis.

Wieder wurde ich nicht enttäuscht. Es war lecker. Gut die Pommes waren schon etwas weich, aber das passiert schon mal in einer Großküche. Die Sauce war auch gut, würzig, nicht zu scharf, tomatig mit deutlichem Curryaroma und doch nicht zubeißend im Abgang. Eine fruchtig-gewürzige Komposition. Wobei ich nicht unterschreiben würde, dass da nicht Konserven mit im Spiel waren. Werde dem Küchenchef morgen meine Aufwartung machen und ihm mein Lob aussprechen, ich hoffe er weiß es zuwürdigen.

Zum Thema Currywurst bleibt mir noch zu sagen, das es hier in Hannover schon sehr lange die Mär gibt, dass die beste Wurst der Stadt bei VW gereicht wird. Leider bin ich noch nicht in diesen Genuss gekommen und kann es nicht wiederlegen oder bestätigen. Wobei hier die Betonung auf noch liegt.

Um gleich noch mal auf das Gerücht des Scheunendreschers zurück zukommen…

Die Redensart "essen wie ein Scheunendrescher" wirft ein Licht auf den mit der kräftezehrenden Arbeit verbundenen großen Appetit.

.. ich selbst denke nicht, das ich viel esse, was ein Blick in den Spiegel unterstreicht. Allerdings nehme ich mir, wenn es mir denn schmeckt, auch gern noch ein zweites Mal etwas auf meinen Teller. Daher denke ich kann man das, was böse Zungen, als Verfressenheit ansehen viel eher als Kompliment für die gute Küche aufzufassen. Ich sehe mich eher als Gourmet als Gourmand.

~ Creedence Clearwater Revival - Who'll Stop The Rain ~

Inspiriert durch die gestrige Folge von Annik Ruben’s Schlaflos in München , die in dieser Ausgabe ihres Podcasts Live ihre Briefwahl gemacht hat. Will ich jetzt auch mal etwas über die bevorstehende Bundestagswahl 2005 am 18. September schreiben. Also was ihr wählt ist ja eure Entscheidung, da will ich euch auch nicht reinreden, ist mir auch relativ egal. Wichtig ist mir nur, dass ihr überhaupt wählt.

Irgendwann hatte ich mal gelernt, das wenn man nicht wählt man seine Stimme, indirekt, der Partei die ohnehin schon die meisten Stimmen auf sich vereint schenkt. Das ganze kann man natürlich, wie so oft, mathematisch beweisen, aber diese Rechnung hab ich inzwischen wieder vergessen. Naja, das ist hier ja auch kein Lehrblogg. Wenn es dennoch jemanden interessiert kann sich diese Person bei mir melden (ICQ, Mail, Kommentar…) und ich werde mich bemühen die entsprechenden Unterlagen wieder zu finden.

Aber zurück zum Thema, warum ich das hier eigentlich schreibe. So offline in der S-Bahn auf dem Weg zur Arbeit, in meinen Blogg-Block. Als ich heute Morgen aus der Haustür kam mussten meine noch schlaftrunkenen Augen eines dieser tollen Wahlplakate erblicken. Irgend so ein Wahlhelfer-Murkel musste es gestern Abend dort aufgestellt haben. Persönlich halte ich nicht so viel von diesen Plakaten. Den Menschen, die da drauf abgebildet sind würde ich im Ernstfall nicht mal ein Taschentuch abkaufen, geschweige denn sie für Fähig halten etwas in meinem Sinne in diesem Land zu bewegen.

Das mag wohl auch daran liegen, dass diese Leute immer so nichts sagend aussehen, so wie Vertreter. Nur halt, dass sie mein Geld nicht direkt sondern über den Umweg ihres Gehaltes (Diäten) haben wollen. Olly hatte ich letztens auch schon mal darauf angesprochen, seine Antwort war recht lustig: „Ich seh’ die Dinger gar nicht, wenn ich im Auto sitze achte ich nicht auf solche Sachen! …“ (Freie Interpretation und Wiedergabe seiner Aussage).

Da stellt man (ich) sich doch die Frage warum die Parteien immer wieder aufs neue Unsummen für diese Aktionen ausgeben? Ok, bis zum Wahltag hat man dann vielleicht die eine oder andere Person auf den Bildern gesehen, die dann am Wahlsonntag als Name auf den Zettel steht. Naja ich weiß noch nicht genau wen ich wähle. Ich weiß nur wer es nicht seien wir. Was aber eher persönliche als politische Gründe haben wird. Wobei ich politisch dieser Person auch nichts zutraue.

Vielleicht war dies ja ein kleiner Weckruf und der/die ein oder andere sucht jetzt erstmal ihre Wahleinladung. Meine hab ich letztens beim aufräumen wieder gesehen. Ach und wer nicht wählen geht darf hinterher auch nicht mit uns anderen mitmeckern! Also denn, so gehet hin und macht eure zwei Kreuze. Im Klartext: GEHT WÄHLEN!

Kennt ihr das? Ihr seit an einem Ort grade mitten im Geschehen und plötzlich machen die Gedanken einen Hüpfer und man erinnert sich an etwas das unter Umständen schon Jahre zurückliegt und man denkt drüber nach wie ähnlich dieses Situationen sind? Die Franzosen haben dafür einen sehr hübschen Begriff, wie ich finde, Déjà-vu (zu deutsch: schon gesehen).

Diese Déjà-vus/Flashbacks/Erinnerungen, wie man sie auch immer nennen mag, treffen einen immer völlig unvorbereitet und bei mir ist es so, dass ich mich immer an sehr schöne Sachen erinnere. Heute Morgen hatte ich mal wieder einen Rückfall. Einer meiner momentanen Kollegen wollte mir das Betriebsgelende etwas näher bringen und so schickte er mich mit einem Paket zum Versandt, wo es heute noch nach Übersee gehen sollte. Naja, als Praktikant sind solche Aufträge wohl nichts neues, aber bei dem Wetter ist es ja nichts schlimmes, und so kommt man immerhin mal aus dem Büro an die frische Luft, komischer Weise lässt sich nämlich keines der Fenster der Glasfront öffnen.

Wie ich als mit meinem Paket so aus dem Hauptgebäude komme scheint mir die liebe Sonne zaghaft aus dem blauen Himmel entgegen. Es war mehr als angenehm, nicht übermäßig warm aber durch aus angenehm, mit einer frischen Brise… Jedenfalls führte mich der Weg am Kasino (Kantine/Mensa) vorbei. Dort war wohl noch das Frühstücksbuffet offen, es roch nach Brötchen und Kaffee. Diese Mischung aus Wetter, Duft und Spaziergang löste es aus. In meinem Kopf drückte etwas den Rückspulknopf und ich erinnerte mich an die Urlaube früher als ich noch klein war, und wie ich da immer von der Ferienwohnung ins Hotel zum Frühstücken gegangen bin.

Die riesig große Kaffee-Espresso-Cappuccino-Maschine röchelte an der Bar, der Duft durchströmte den gesamten Saal. Die frisch gebackenen Brötchen lagen zu Hauf’ im Buffet, Tabletts voll mit Wurst, Käse. Schinken Marmelade, Honig, Butter etc. waren aufgefahren. Das waren noch Zeiten. Jaaaa, *schwärm*, da müsste ich mal wieder hinfahren. Zahlt mir das einer?

Tja, leider war ich wieder viel zu schnell in der Gegenwart zurück und weiter mit meinem Paket auf dem Weg zum Versandt. Hm, glaube so ein Déjà-vu ist wie ein Kleiner Urlaub im Kopf. Ich mag das!

Man glaube ja gar nicht wie anstrengend es ist 12h DVD zugucken. Ok, die meisten würde auch nie auf die Idee kommen dies zu tun. Jetzt im Nachhinein kommen mir auch Zweifel warum ich das gemacht hab. Man davon abgesehen, das ich beim letzten Teil der Herr der Ringe Triologie kurz eingeschlafen bin, was Olly ja einen Tropfen in die Hose gezaubert hat, so diebisch wie er sich gefreut hat, hab ich vom letzten Teil nicht mehr wirklich viel mitbekommen. Es war eher eine Quälerei.

Ein Trost war das gute Essen, vor allem der Salat. *g* Nein, es hat schon Spaß gemacht. Aber ich denke sobald werde ich so was nicht wieder machen.

Nun heute ist aber Sonntag, wer hätte das gedacht. Der letzte Tag des Wochenendes. Was eigentlich viel zu kurz ist. Den Tag hab ich nach einem sehr kurzen Schläfchen auf der Couch von Olly’s Schwester, ging es dann zum Mittagessen heim. Da ich mich aber nicht den ganzen Sonntag auf die faule Haut legen wollte, hab ich mich mal bemüht meine Wohnung sauber zumachen. Es war mal wieder bitter nötig. Die letzten Wochen in denen es so schön warm war, hab ich das ganze Mal etwas schleifen lassen.

Meinen Schreibtisch hab ich jetzt nicht mehr angefangen, weil den würde ich heute eh nicht mehr schaffen. Aber sonst kann man hier wieder treten. Und die Staubschichten wurden auch dezimiert. *hust* Ich hasse das ja. Kaum hat man gewischt, staubgeputzt oder aufgeräumt sieht es keine zwei Tage später schon wieder dreckig aus. Da hält dieses Glückgefühl was man bekommt, wenn man etwas geschafft hat viel zu kurz.

Aber nun ist Sonntag. Der erste etwas Kühlere Tag seit langem. Leider stippert (regnet) es draußen, so dass man nicht radeln kann / ich keine Lust hab. Aber mit einer Kanne Tee auf dem Sofa zu sitzen ist auch etwas Feines.

Ich hoffe es geht euch da draußen gut. Ich stell schon mal meinen Wecker für morgen Früh und freu mich auf das was da kommen wird.

THINK POSITIVE!

Meinen Vertrag hab ich übrigens doch schon bekommen. Am Mi. Nur leider war ich die letzten Tage abends so durch, das ich, wie man ja gesehen hat, nicht mehr bloggen konnte/wollte.

Interessant war, zu meinem Vertrag, in dem ein um ca. 50€ niedrigerer Monatsertrag drin steht als ursprünglich ausgemacht (Fehler der Personal-Frau, angeblich). Bekam ich gleich eine Bewerbung. Einen Fragebogen in dem alle möglichen und unmöglichen Fragen über mein bisheriges Leben abgefragt wurden, was dann in meiner Personalakte vermerkt werden soll. Dazu wollte man dann auch gleich noch alle Zeugnisse bis zurück zu Orientierungsstufe von mir haben. Klasse, also Gründlich sind die ja.

Ein Glück für mich, in einem Zeugnis davor steht, glaub ich, dass ich zwar ein guter Schüler bin, aber meine Mitschülerinnen immer an den Haaren gezogen hab. *lol* Tja, war schon immer ein kleiner Draufgänger.

Trotzdem finde ich diese Art recht komisch, da ist man (obwohl man „nur Praktikant ist) ein absolut gläserner Mitarbeiter. Denn alles, wirklich alles, steht ja in der Personalakte. Glaube beim Militär geht es nicht viel Strenger zu.

Als erstes gibt es erstmal ein super passenden Strip von meinem Vorbild Heim-Anachisten Calvin gefunden.


Und dann, ja und dann… Die erste Woche in meinem Praxissemester ist rum, es folgen noch knapp 23 weitere. Wider erwartend ist es recht anstrengend obwohl ich da eigentlich gar nicht so viel mache. Wen wundert das auch in der ersten Woche. Aber was mich total fertig macht ist dieses Großraumbüro. Man hat keine ruhigen 5min. Ständig klingelt, summt, piept oder dudelt irgendein elektronisches Gerät los; Telefon, Handy, Palm, Outlook, Fax etc… Und da ich diesen wohl eher eigentümlichen Ansatz habe, dass ich zum Arbeiten meine Ruhe brauche (gute Musik darf schon sein, aber die gibt es natürlich nicht!) ist es zumindest jetzt am Anfang recht hart für mich.

Mit Olly hatte ich zwar schon darüber geredet, aber der hat mich wohl nicht verstanden. Aber im Moment hab ich keinen Nerv auf Diskussionen übers Internet. Er kommt ja aus der Büro-Tätigkeitsecke und ich hatte schon ein paar Jobs in eben dieser, aber noch nie mit 30 Leuten (mit je einem Telefon, Handy, Palm…) um mich rum. Ich finde es im Moment schlimm, aber man sagte mir schon, dass man sich da erst dran gewöhnen muss.

Bei den derzeitigen Benzinpreisen und dem umstand, das ich kein Auto habe, fahre ich umweltbewusst und kostengünstig mit der S-Bahn zur Arbeit. Runde 40min hin und genauso lang wieder zurück. Was mich auf der Hin-Tour immer etwas grübeln lässt ist die Tatsache was da für Schüler/innen in der Bahn sitzen. Nach dem, was ich jetzt so gesehen hab kann man die folgenden Kategorien einteilen:

Männlich:
• Streber, kein und unauffällig
• Arbeitslos, morgens schon 0,5l Bierflasche am Hals
• Türke 3-4 Generation in Deutschland, spricht kein deutsch oder nur sehr begrenzt, verpflichtet seine Freunde zum schweigen über den gestrigen Abend, weil die Polizei da war
• Bürohengste, die fragen sich, warum zum Teufel sie mit der Bahn fahren müssen
• Berufsschüler, plumpe breit gebaute Typen mit dem „Isch mach dir pladd“-Look im Gesicht
• Alte, auf dem weg zu Kaffee und Kuchen in die Stadt

Weiblich:
• Luxuskind, neueste vom neuesten und Hauptsache man sieht es
• Lolita-Style, Schülerinnen mit soviel Holz vor der Hütt’n wie Stroh im Kopf (Ob das an Tschernobyl liegt? Kann mich nicht erinnern das in meiner Schulzeit die Mädels schon so aussahen)
• Verkäuferinnen, stark geschminkt auf dem Weg in die Tretmühle
• Berufsschülerinnen, mit Handtäschchen und den flehenden Blick sie doch in eine Welt zu entführen, in der Bildung egal ist, und die Konten immer gut gefüllt.
• Alte, auf dem weg zu Kaffee und Kuchen in die Stadt
• Alternative, Rastalocken und Nasenring

Ok, vielleicht Sitze ich auch nur in der falschen Linie. Und natürlich sind diese Leute nicht repräsentativ als typische Hannoveraner, denn es gibt ja genug andere die später fahren bzw. das Auto benutzen.

Tja, als Fazit der Woche kann ich sagen, dass man sich an das tägliche frühe aufstehen und dem entsprechend frühe zu Bett gehen erst wieder gewöhnen muss. Was mir da noch zu denken gibt, ist die Frage, wie ich meinen allmittwöchlichen Kinobesuch integrieren kann. Da ist man ja nicht vor 0:00 zu Hause. Hm, mal sehen.

Schlechtes Wetter, Wirbelstürme –
das ist mir egal, ich bin verliebt!

Ok, leider bin ich nicht verliebt, aber diese und die untere Textzeile, aus Farin Urlaubs – Jeden Tag Sonntag, röhre hier grade aus den Boxen rein in meinen heute noch jungfräulichen Gehörgang. Das Trifft den Punkt. Passt wie Arsch auf Eimer (entschuldigt meine Ausdrucksweise). Dieses Gefühl was ist nur Endgeil. Endorphin in der Blutbahn was gibt es schöneres? Schade das ich es grade nicht teilen kann, aber so bleibt mehr für mich *fg*

So was aber auch, da komm ich von der Arbeit, verpasse das Cinemaxx-Giga-Quiz, bei dem Olly die 100-Tage-Kinofreikarte abgeräumt hat, Gratulation an dieser Stelle, und da ich grade so voller Energie steckte bin ich erstmal laufen gegangen. So ein Tag lang nur sitzen ist ja nicht gesund. Danach ausgibt den kleinen Astralkörper *hust* unter der Dusche abgeschruppt. Wie frisch geboren. Gut, ich weiß nicht mehr wie ich mich damals gefühlt hab, aber grade geht’s mir super. Eine leichte Bettschwere stellt sich ein, aber nichts Ernstes. Schade ist auch, dass man solche Momente/Gefühle nicht konservieren kann. So eine Dose High-Time für schlechte Zeiten im Eisfach neben dem Blupp-Spinat? Ok, das klingt echt schräg.

Steuern, Lepra, Katzenpisse
kratzen mich kein stück – ich bin verliebt!

~ Farin Urlaub - Jeden Tag Sonntag ~

PS: letzes Wochenende hab ich festgestellt (bei diesem Wahrheit oder Pflicht-Spielchen) das ich das letzte Mal vor ziemlich genau einem Jahr richtig verknallt war. Ob das normal ist?

War anscheinend recht anstrengend. Habe eben erstmal 3Stunden zurückgespult (geschlafen). Krass. Nach hause gekommen, wollte nur einen kleinen Snack nehmen noch ein bisschen laufen gehen und dann aufs Sofa, aber? Pustekuchen gleich beim Snacken versackt. Ist ja schlimm, dabei hab ich eigentlich nicht viel gemacht, was ja auch klar ist, der erste Arbeitstag… da reißt man keine Mauern ein.

Nach einer Tour durch das Großraumbüro (finde ich ganz große Sch**ße), bei der ich bestimmt 100 Leute mit ihren Aufgabengebieten kennen gelernt hab, ging es erstmal an meinen Schreibtisch. Gut, die Leute aus dem Büro hab ich alle begrüßt, sie mich auch, aber ich denke mal die meisten hab ich gleich wieder verdrängt. Meine Große Schwäche, Namen sind Schall und Rauch, also wenn ich nicht die nicht näher kenne.

Wieder am Platz (hab eigenes Telefon) lernte ich dann die Drachenlady kennen. Die Abteilungssekreteuse (Tippse, Tastenfee), ist schon mehr als bärbeißig. Und ich wollte ihr doch trotz der Berichte meiner Vorgänger einen neutralen Start geben. Naja, Sie ca. Ende 30 hat gleich morgens vor dem Hallo erstmal einen zusammengefaltet, weil er die Reisekostenabrechnung nicht so zusammen getackert hat wie sie es haben wollte. Später erzählte man mir, dass ich mir um ihre Laune keine Sorgen machen sollte, ein bis zwei Mal im Monat soll die auch gut sein. Das war O-Ton.

Ansonsten hab ich, da es ja mein erster Tag war eine Katalog-CD installiert, ein Anschreiben fabriziert, zwei Pakete weggebracht, ein Paket abgeholt, Im Kasino essen gewesen und viel auf meinem Hintern rum gesessen. Ach ja, zum Schluss hab ich dann doch noch mal Mist gemacht, ein Gespräch für meinen Kollegen gegenüber angenommen und natürlich den Namen nicht aufgeschrieben. Ganz Toll, na wenigstens ruft der Mensch morgen wieder an und die Telefonnummer hab ich aufgeschrieben. Das könnte morgen noch interessant werden. Aber naja, das ist morgen.

Ansonsten sollte mir einer dies und das zeigen, was natürlich keiner gemacht hat. *g* Ach und trotz der Tatsache, dass ich nun den ersten Tag gearbeitet hab, hab ich immer noch keinen Vertrag gesehen geschweige denn Unterschrieben. Glaube ich habe mal gelernt, dass das ganz böse ist. Als ich die Drachenlady fragte ob ich den Vertrag heute noch bekäme bekam ich nur einen ungläubigen Blick. Naja ich erklärte, dass ich es von Firmen so kenne, das so was am ersten Arbeitstag gemacht wird. Darauf versucht sie zukontern, dass das bestimmt nicht so ein großer Konzern war, wollte ich erst sagen: „Stimmt, da hätte ich den eigentlich schon eine Woche Vorher in meinen Händen erwartet...“. Aber da ich da ja noch sechs Monate arbeiten soll und bestimmt noch mal was von der brauche hab ich mich eines besseren besonnen.

Tja, ich bin mal auf morgen gespannt.

Ach der Klopfer des Tages waren die vier Kinder-Tussies heute Morgen in der Straßenbahn. Alle so 14-15, wenn ich es richtig verstanden habe alle im Abschlussjahr. Da sitzen die in der Bahn, nur diese komischen Handtäschchen in über der Schulter (kein Rucksatz, keine Bücher oder ähnliches) und beraten sich, wie sie heute am besten schwänzen. Die eine meinte, dass sie ja eigentlich dieses Jahr nicht wieder 46 Fehltage haben will. Dieses Schuljahr hat sie auch schon wieder 4. Der Klopfer, das Schuljahr hat ja erst vor maximal 14 Tagen angefangen hat. Und dann wundern sie sich wahrscheinlich noch, wenn sie keinen Ausbildungsplatz kriegen.

Ok, mir ist das relativ egal, aber manchmal frage ich mich, wo der unterschied zwischen den Generationen ist. Also mal davon abgesehen, dass auf meinem Zeugnis nie die Fehltage auftauchten. Aber an sich hab ich bis auf ein paar Krankheitstage (normal halt) nie gefehlt. Ich weiß nicht, bin/war ich ein Spießer?

Na das soll aber nicht meine Sorge sein. Morgen um 8:00 geht der Spaß weiter. Werde morgen mal zusehen, ob ich nicht eine kleine Frühstückspause unterbringen kann. *g*

Aber passt schon. So kann man (ich) ganz in ruhe Frühstücken, den Sonnenaufgang angucken und noch ein bisschen vorchillen. Was gut ist, es gibt Gleitzeit, also rund 30min zum rein- und genau so lang zum rausgleiten aus der Firma. Ok, warum des nun Gleitzeit heißt weiß ich auch nicht, ist aber schon super. Da gibt es nicht immer einen bösen Blick wenn man mal 5min zu spät kommen sollte.

So, die Sonne ist nun am Himmel, werde mir vorsichtshalber noch ne Fettbemme machen. Wer weiß was die Kantine (Casino) da heute zu bieten hat. *g* So, dann werde ich schonmal meinen Charme einschalten, mein Vorgänger hat mich ja vor dem Bürodrachen gewarnt. Mal sehen, ob der unseren hier zu Hause das Wasser reichen kannt. *fg*

Morgen um 8:00 fängt ja mein sechsmonatiges Praktikum an. So ein bissel nervös bin ich ja schon. Mein neuer Chef hat mir zwar erzählt was die da machen aber naja, glaube vor neuem hat wohl jeder ein bissel Angst/Respekt. Glaube das schwerste für mich wird, das ich da acht Stunden in einem Büro hocken werde (denk ich mal) und keine Musik um mich rum habe. Glaube das ist eine Premiere. Aber wir werden sehen.

Um den heutigen letzten freien sonnigen Tag noch so richtig auszukosten war ich eben mal wieder mit dem Rad unterwegs. Knapp 1,5h quer durch die Leine-Masch und Hannovers Parks. Glaube sogar ich fast bei Zelda vor der Haustür. Erstaunlich wie viele andere Leute da noch unterwegs waren. Und sehr viele lagen einfach auf den Grünflächen im Rasen und ließen sich die Sonne auf den Balg scheinen. Na bei dem Wetter kein Thema. Viele waren auch mit ihren Kindern und/oder Hunden unterwegs.

So gefällt mir die Stadt. Grün warm, und bunt gemixt. Junge und alte mit Rastalocken, Glatze, kurzen und langen Haaren. Manche mit Anzug, andere in Shorts oder nur Bikini und ein Pärchen auch ganz ohne alles. *g*

Auf meinem Weg durch den Georgengarten wurde ich dann auch noch von einem Schwan angegriffen. Das riesige Tier wollte mir wohl das rechte Bein abreißen. Und warum? Keine Ahnung, bin ganz ruhig an ihm und seinem Kollegen/Partner (hab da keine Auge für) vorbeigeradelt. Der erste Vogel hat mich ganz ungerührt vorbei gelassen, wurde auch grade von einer Bikini-Frau fotografiert. Der andere aber war wohl eifersüchtig oder so. Er/Sie/Das Tier plusterte sich beeindruckend auf, wedelte mir den flügeln und machte anstalten mir in mein Bein zu beißen. Da ich aber nicht angehalten hab blieb es bei einem kleinen Zwack. Man gut das Vögel keine Zähne haben.

Von diesem kurzen Zwischenfall unbeeindruckt setzte ich meinen Weg fort. Da die anderen Herrenhäusergärten ja nur noch gegen Bezahlung, und ohne Fahrrad, zu betreten sind, kurvte ich noch an der Wasserkunst und an der Leine lang. Im Frühling und Sommer eine sehr schöne Gegend in der ich früher, als ich noch näher drang gewohnt habe, öfters mit dem Rad oder zu fuß unsicher gemacht hab. *g* So richtig viel hat sich auch nicht geändert. Hab mich sofort wieder zurechtgefunden. Als ich da so radelte wurde mir auch klar warum da so viele Leute laufen gehen. *g* und es ist nicht so hügelig wie Erlangen. *fg* Aber mindestens genau so schön.