Da ich mein Praktikum ja bei einer großen Firma absolviere bekomme ich natürlich recht viel mit. Einiges was sehr unnütz ist, aber auch ein paar Sachen fürs Leben und noch besser ein paar lustige Sachen. Letztens konnte ich zum Beispiel herzlich über die Geschichten eines Kollegen lachen. Es ging, wie die Überschrift schon sagt, um internationale Zoll- und Exportbedingungen.

Nach seinen Ausführungen zu folge sollte man besser nur innerhalb Deutschlands, maximal Europas, liefern. Aber hier die lustigsten/haarsträubenden Geschichten:

• Bei Sendungen in die VR China müssen alle Artikel (kleinste Einheit eine Packung) eindeutig durchnummeriert aufgelistet und abfotografiert werden. Damit der Murkel im chinesischen Zolllager auch, wenn er die Listen nicht lesen kann, doch kontrollieren kann, was da ins Land will.
• Für Exporte in südamerikanische „dritte Welt“ Länder (Mexiko, Brasilien, etc.) ist es ratsam einen Zoll-Agenten zu beauftragen. Dieser regelt für eine Pauschale von rund 2500€ pro Tag alle Formalitäten. O-Ton:„ Fragen sie ja nicht nach was der mit dem Geld macht. Es reicht zu wissen, dass die Container mehr oder weniger zügig und vorallem vollzählig an der Baustelle ankommen.“
• Bei Lieferungen in die ehemalige UdSSR war es Pflicht, das die Transportkisten aus Holz mittlerer Güte aber ohne Astlöcher waren. Tja, ok, Holz warum nicht, aber ohne Astlöcher? Ja Klar! Das ganze heißt zu gut deutsch: Bauholz! Damit haben sich die oberen Russen ihre Datschen gezimmert.

Zur Erklärung die Firma für die ich tätig bin, verschickt weniger Kleinteile sondern baut Werke für andere Unternehmen auf. Sprich, für ein Projekt sind das einige Hundert Seefracht-Container mit allerlei Material, Geräten und Werkzeug.

Später erzählte er dann noch was das für ein krampf war ein Projekt in Mexiko durch zuziehen. Die großpolitisch Wetterlage hatte der Region wohl grade einen neuen Polizeichef beschert und da der noch griffig war, hat der erstmal alle Zolllager dichtgemacht und die Korruption unterbunden eingeschränkt. Und die Arbeitsmoral… die Comics über die faulen Teqilla trinkenden Mexikaner die untern einen Sombrero an der Hauswand schlafen ist angeblich keinesfalls Übertrieben. Hihi, nur keine Vorurteile.

Ich hab mich zumindest halb totgelacht, wie der trocken einen nach dem anderen vom Leder zog. Super. Das sind doch einsichten in die Weltwirtschaft… Da frage ich mich doch warum es diese Globalisierungsgegner gibt? Das ganze klappt sowieso nie. *g*


~ Mario Lopez - The Sound of Nature (Plug’n Play Mix) ~