Die bekam ich Anfang des Jahres. Tja, leider haben die mich nicht vergessen. Die Gebühren Einzugs Zentrale (GEZ) wollte/will, das ich für das aktuelle Quartal die TV- und Radioabgaben zahle, ca. 51€. Ich wollte, und will es immer noch, nicht. Vor ziemlich genau einem Jahr haben sie sich das erste Mal bei mir gemeldet. Damals bin ich mit dem Überweisungsträger zum Bürgerbüro, und dort habe ich mich aufgrund meiner finanziellen Situation und meinem Studentenstatus befreien lassen bzw. Der NDR in Hamburg hat das gemacht. Nette Leute arbeiten da, die haben mir das sogar am Telefon erklärt wie das geht.

Nun kam also wieder so ein Brief von der GEZ. Ich als meinen Studentenausweis und den Praktikantenvertrag mit der letzten Abrechnung geschnappt, heute Morgen frei genommen und wieder ins Bürgerbüro. Wiedererwartend war es sogar so leer, das ich gleich an die Reihe kam. Erstaunlich. Die Nette Dame am Schreibtisch eröffnete mir, das sich seit April 2005 nicht mehr der jeweilig zuständige Öffentlich-Rechtliche-Rundfunksender sondern die GEZ selbst entscheidet wer zahlen muss, wer nicht und warum. Den Antrag dazu konnte sie mir aber immer noch geben.

Zu hause hab ich mich gleich ran gesetzt den Antrag, eine Seite, auszufüllen. Allerdings konnte ich mich zu keinem der Angegeben Befreiungsgründe zuordnen; Sozialhilfe, teilweise Arbeitsunfähigkeit, Harz-IV-Empfänger, Asylbewerber, BAföG-Empfänger, Sonderfürsorgeberechtigter, Blind und/oder Taub/Schwerhörig, Behinderte Menschen (heißt das nicht körperlich gefordert?) mit einem Grade von mindestens 80%, Pflegegeld-Empfänger oder Empfänger von Pflegezulagen.

Wo sind die Geringstverdiener geblieben? Die Menschen die unter 400€ Einkommen im Monat haben? Also bei der GEZ in Köln (hatten wir das Thema nicht erst gestern?) angerufen und nachgefragt. Eine sehr unfreundliche Frau, deren Namen ich gerne nennen würde es aber wegen der zu erwartenden rechtlichen Schritte lieber lasse, nahm meinen Anruf entgegen. Nach meiner Schilderung der Sachlage und der Frage wo ich mich denn zu zählen kann meinte sie trocken, wenn ich zu keiner der aufgelisteten 10 Randgruppen gehöre kann ich meine Gebühren auch in der vollen Höhe bezahlen.

Vorsichtig fragte ich nach, wie sie sich das vorstelle, als Geringstverdiener hat man es ja nun nicht so dicke. Klar 50€ auf drei Monate sind nicht viel, es ist aber Geld, dass ich liebend gern sparen würde. 50€ das sind immerhin fast zehn Kinobesuche! Oder einmal Volltanken wie ich heut entsetzt feststellen musste, aber dazu später mehr. Darauf meinte sie, inhaltlich wohl richtig aber zwischenmenschlich absolut falsch, dass es nicht ihre Aufgabe wäre mir zu erklären wie man seine Gebühren bezahlt. Nett, dachte ich noch bei mir, und wünschte noch einen dahin geheuchelten schönen Tag. Super. Am 15.01. ist das Geld fällig, aber ich denke, den Antrag auf Befreiung schick ich trotzdem raus.

Mit der Ablehnung kann man dann weiter sehen. Immerhin, warum heißt es, das Studenten ihre Praxissemester nicht versteuern brauchen, wenn sie auf der andern Seite die Fernsehgebühren voll blechen müssen? Also nicht das ich falsch verstanden werde, eine komplette Befreiung wäre ja super, aber eine teilweise reicht ja, erstmal.

Immerhin weiß ich jetzt warum die GEZ im Volksmund Gehirn-Einzugs-Zentrale heißt. Wie meldet man eigentlich seinen TV ab? Den nutze ich eh recht wenig. Geht das überhaupt? Habe bisher immer nur davon Gehört, dass die GEZ neue „Kunden“ bekommt, nicht das sie welche entlässt. Um es mal bildlich zusagen.

~ Ramones - Blitzkrieg Bop ~