Als erstes gibt es erstmal ein super passenden Strip von meinem Vorbild Heim-Anachisten Calvin gefunden.
Und dann, ja und dann… Die erste Woche in meinem Praxissemester ist rum, es folgen noch knapp 23 weitere. Wider erwartend ist es recht anstrengend obwohl ich da eigentlich gar nicht so viel mache. Wen wundert das auch in der ersten Woche. Aber was mich total fertig macht ist dieses Großraumbüro. Man hat keine ruhigen 5min. Ständig klingelt, summt, piept oder dudelt irgendein elektronisches Gerät los; Telefon, Handy, Palm, Outlook, Fax etc… Und da ich diesen wohl eher eigentümlichen Ansatz habe, dass ich zum Arbeiten meine Ruhe brauche (gute Musik darf schon sein, aber die gibt es natürlich nicht!) ist es zumindest jetzt am Anfang recht hart für mich.
Mit Olly hatte ich zwar schon darüber geredet, aber der hat mich wohl nicht verstanden. Aber im Moment hab ich keinen Nerv auf Diskussionen übers Internet. Er kommt ja aus der Büro-Tätigkeitsecke und ich hatte schon ein paar Jobs in eben dieser, aber noch nie mit 30 Leuten (mit je einem Telefon, Handy, Palm…) um mich rum. Ich finde es im Moment schlimm, aber man sagte mir schon, dass man sich da erst dran gewöhnen muss.
Bei den derzeitigen Benzinpreisen und dem umstand, das ich kein Auto habe, fahre ich umweltbewusst und kostengünstig mit der S-Bahn zur Arbeit. Runde 40min hin und genauso lang wieder zurück. Was mich auf der Hin-Tour immer etwas grübeln lässt ist die Tatsache was da für Schüler/innen in der Bahn sitzen. Nach dem, was ich jetzt so gesehen hab kann man die folgenden Kategorien einteilen:
Männlich:
• Streber, kein und unauffällig
• Arbeitslos, morgens schon 0,5l Bierflasche am Hals
• Türke 3-4 Generation in Deutschland, spricht kein deutsch oder nur sehr begrenzt, verpflichtet seine Freunde zum schweigen über den gestrigen Abend, weil die Polizei da war
• Bürohengste, die fragen sich, warum zum Teufel sie mit der Bahn fahren müssen
• Berufsschüler, plumpe breit gebaute Typen mit dem „Isch mach dir pladd“-Look im Gesicht
• Alte, auf dem weg zu Kaffee und Kuchen in die Stadt
Weiblich:
• Luxuskind, neueste vom neuesten und Hauptsache man sieht es
• Lolita-Style, Schülerinnen mit soviel Holz vor der Hütt’n wie Stroh im Kopf (Ob das an Tschernobyl liegt? Kann mich nicht erinnern das in meiner Schulzeit die Mädels schon so aussahen)
• Verkäuferinnen, stark geschminkt auf dem Weg in die Tretmühle
• Berufsschülerinnen, mit Handtäschchen und den flehenden Blick sie doch in eine Welt zu entführen, in der Bildung egal ist, und die Konten immer gut gefüllt.
• Alte, auf dem weg zu Kaffee und Kuchen in die Stadt
• Alternative, Rastalocken und Nasenring
Ok, vielleicht Sitze ich auch nur in der falschen Linie. Und natürlich sind diese Leute nicht repräsentativ als typische Hannoveraner, denn es gibt ja genug andere die später fahren bzw. das Auto benutzen.
Tja, als Fazit der Woche kann ich sagen, dass man sich an das tägliche frühe aufstehen und dem entsprechend frühe zu Bett gehen erst wieder gewöhnen muss. Was mir da noch zu denken gibt, ist die Frage, wie ich meinen allmittwöchlichen Kinobesuch integrieren kann. Da ist man ja nicht vor 0:00 zu Hause. Hm, mal sehen.