Gähnende Langeweile und Fasching

Getippert am 16.02.2007

Ersteres beschleicht mich gerade. Es ist Wochenende. Das erste Wochenende seit ein paar Wochen an dem mal nicht auf Tour bin. Ich genieße es mehr oder weniger auf meiner faulen Haut zu liegen. Wobei sich das genießen auf die Tatsache begrenzt, dass ich nicht zur Arbeit muss und mir meine Zeit so einteilen kann wie ich es möchte; ausgedehntes ausschlafen, spätes Frühstück, spazierengehen im strahlenden Sonnenschein. Naja, man kennt das ja.

Auf der anderen Seite ist es schon sehr langweilig. Meine (Hotel-) Mitbewohner haben mich alle im Stich gelassen und sind über das Wochenende nach Hause gefahren. Was ich natürlich auch hätte machen können, nur wohnen die anderen mit Frankfurt und Mannheim ja noch fast in Rufweite, da ist Hannover schon fast unerreichbar weit weg. Also wenn man nur ein normal langes Wochenende zur Verfügung hat.

Die Einheimischen ereifern sich unterdessen sich meines Wohlwollens zu entziehen. Die Leute hier in Unterfranken sind tatsächlich und ungelogen Karnevalisten! Eine Unart die ich den Mainzern und vorallem den Kölner und Düsseldörfern zugeschrieben hätte, aber wie ich mit Entsetzen feststellen musste wird auch hier dieser ... Massenunterhaltung gefröhnt. Und ich dachte echt, hier in Bayern - dem Land des Biers, Stoibers, Blau- & Sauerkrauts und der Knödel - gibt es so einen Schmarn nicht.

Wenigstens sieht die tatsächliche Umsetzung der Faschingsfolklore etwas humaner aus, als man es aus dem TV her kennt. Zwar hat hier jedes Dorf/jeder Ortsteil seinen eigenen Umzug und Sitzungen, doch verlaufen diese etwas dezenter, ja fast schon im Hintergrund, wenn man nicht rein zufällig in einem Hotel wohnen würde, welches sich die Narrigkeit auf die Fahnen geschrieben hätte. Wie ihr euch denken könnt ist meine Nachtruhe zur Zeit nur mit Oropax und einigen Gute Nacht-Bieren herzustellen.

Wer jetzt sagt: "Warum sich sträuben, mach' doch einfach mit", dem sei gesagt: Ich habe es versucht. Am Donnerstag war, wie die eingeweihten sicherlich wissen, Weiberfastnacht. Der Tag an dem die Frauensleut austicken und wahllos Krawatten und Schnürsenkel zerschneiden. Ja, ihr habt recht gelesen, Schnürsenkel. Die Emanzen kommen hier tatsächlich an und wollen einem die Senkel zerschneiden, die die Schuhe an den Füssen halten. Eine wahnwitzige Idee von der ich bis dato noch nie etwas gehört hatte. Gut, das die ein oder andere Krawatte auf der Strecke bleibt ist bekannt, aber Schnürsenkel? Hallo? Als ich davon gehört hatte, habe ich mir erstmal die Arbeitsschuhe mit dem Klettverschluss angezogen. Man muss sein Glück ja nicht überstrapazieren und sich unnötig zur Zielscheibe machen.

Abends sollte es dann noch "a moards Gaudi" geben. So sagten es zumindest meine Kollegen. Als Junggeselle, der ich ja nun mal bin, sollte man sich dies nicht entgehen lassen und sich unter die Massen in der Stadt mischen und so richtig auf den Putz hauen. Entgegen meines norddeutsch en Unwillen sich auf diesen karnevalistischen Humbug einzulassen habe ich mir das dann doch aufgemacht und wollte mir das bunte Treiben zumindest einmal angucken. Was soll ich auch im Hotelzimmer? Außerdem, wenn dass so wirklich so toll ist dann sollte man am nächsten Tag auch mit reden können.

Und dann? Nichts! Da standen/saßen ein paar Leute in den Kneipen und tranken ihr Bier - Das war alles. Der einzige Unterschied zu einem normalen Abend war die Verkleidung der Bedienung. Keine Massenaufläufe, keine "Die Karawane zieht weiter..."-Chöre aus überdimensionalen Lautsprecherwänden und keine dicht umlagerten Bierstände. Nichts der Gleichen, eine, bis auf die Verkleidungen, mehr oder weniger normale Nacht. Die Definition von "a moards Gaudi" scheint hier etwas stark von der nördlichen Variante abzuweichen. Immerhin sagte man mir am nächsten Tag, dass ich nicht schon um 23:00 zurück ins Hotel hätte fahren sollen, um kurz vor Mitternacht waren sie dann - angeblich - alle auf den Beinen... Ja nee, ist klar.

~ Rancid - The 11th Hour ~

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