Die Einen laufen schon im dunkelroten Drehzahlbereich wenn sie nur einen Schluck Fruchtsaft intus haben, die anderen müssen dafür Kaninchenknödel rauchen (oder sogar lutschen?) wieder andere drehen nach (etlichen) Red Bull + Astis total am Rad und die ganz Harten nehmen Speed.

Mein kleiner Heimterrorist ist auch grade voll drauf. Bei ihm ist es allerdings Cola. Naja jedem das seine. *g*



Lustig ist mal wieder die frappierenden Parallelen zwischen dem kleinen und mir, wenn ich einen Kaffee trinke geh ich auch so steil. Da kann man mir einen Bindfaden an den Fuß knoten und ich dümpel summend unter der Decke wie ein über großer Heliumballon.

Wie damals in Michael Endes Momo (1986) so geht es auch mir und meiner kleinen Welt grade, die grauen Männer klauen mir die Zeit. Ich kann förmlich riechen wie sich diese grauen kahlköpfigen gestalten Zigarre paffend durch meine Butze hier treiben. Zigarren die sie aus meiner Zeit gedreht haben. Aber ich werde mich wehren!

Nein ich mutiere nicht zum kleinen Waisenkind mit großen Muh-Kuh-Kulleraugen und einem niedlichen kleinen Afro-Look. Ich geh die Sache pragmatischer an. Gucken wo und wie man mir die Zeit stibitzt demjenigen seine Handgedrehte Coimbra zerdröseln und sie so Mann für Mann dezimieren. Ich werde sie lehren. Wo kommen wir denn dahin, wenn nicht mal mehr Studenten Zeit für ein paar ruhige Momente im Leben haben?

Als erstes werde ich mir morgen eine Schildkröte besorgen. Die hatte damals auch schon der kleinen Radost Bokel geholfen. Ob das wohl eine besondere Art war? Oder eignen sich alle Schildkröten als Wahrsagende wandelten Täfelchen? *g*

Schlimm habe es heute nicht mal geschafft in Ruhe die letzten Folgen von Schlaflos in München zuhören, andieser Stelle meinen Dank an Olly für den Tipp. Wo soll das nur hinführen? Nicht mal die rund 4min hatte ich Ruhe. Aber wehe ich erwische einen dieser grauen Menschen... *knöchelknackenlass*

...also in meinem Geiste. Spätsommer, schottisches Hochland (könnte auch Irland sein), weite Landschaften, Wald mit angrenzenden Wiesen, ein Fluss aus den Bergen fließt ruhig dem Meer entgegen. In malerisch angelegten Parklandschaften alte Herrenhäuser mit den typischen großen Fenstern. Ein Weg durch die Felder bis tief in den Wald mit halbhohen Böschungen auf beiden Seiten des Pfades. Links eine alte Steinmauer als Begrenzung einer Weide rechts die ersten mächtigen Bäume die sich mit ihren großen Wurzeln in den Boden krallen.

Vom Haus, im viktorianischen Stil, aus sieht man über die Felder, den Wald bis hin zu dem kleinem Dorf das rund 1h mit der Kutsche entfernt liegt. Die Dämmerung senkt sich langsam über das Land. Vom Fluss her kriecht der Nebel dicht und gemächlich über die Felder. Schluckt die Wiesen und macht auch vor dem Waldrand nicht Schluss. Die große Schrankuhr schlägt halb. Im Kamin prasselt ein wärmendes Feuer. Im schweren geschliffenen Kristallschwenker glitzert golden ein 24 Jahre alter Whiskey. Torfig rau mit leichtem Vanillearoma. Ein guter Tropfen, natürlich aus der alten Familienbrennerei.

Der große Ohrensessel steht im Lesezimmer. Daneben ein kleiner Tisch mit Tablett darauf eine kurze Karaffe und ein Siphon. Die Dielen knacken von Zeit zu Zeit. Der Tag verabschiedet sich mit einem orange-roten Sonnenuntergang hinter den Hügeln weit im Westen. Die Nebelschwaden erwidern schwach das leuchten.

Ach ja, Urlaub im Kopf ist schon was Feines. Vielleicht fragt sich der ein oder andere grade wie kommt der nur auf so was. Naja, vorhin als es nach rund zehn Stunden Dauerregen aufgehört hat, kam der Nebel aus den Feldern auf. Dies zusammen mit der Erinnerung an eine alte Geschichte brachte mich zu diesem kleinen Gemälde. Etwas sehr kitschig, was? Naja, wie sagte man mir eben; Es ist doch Sonntag. *g*

Also ich träume noch ein bisschen weiter. Einen schönen Start in die Woche, wo immer ihr sein mögt.