Boudu
Es sollte Berg auf gehen, was meiner Meinung nach nicht schwer ist. Und tatsächlich es ging. Es kam ein Film der meine Affinität für (süd-)französische Filme gut entgegen kam. Ach ja. Dieses Licht… schon was ganz anderes als die tiefen Häuserschluchten in New York oder das graue Wetter in London (ich war noch an keinem der genannten Orte *g*). Aber einen französischen Film.. ja das riecht man. Außerdem kommen in jedem französischen Film, praktisch als Bestätigung des leichten Lebens, mindestens ein Paar nackte Brüste drin vor. Um es mit Heikos Worten zu sagen: PORNO.
Dieser Film ist mal wieder ein Remake. Allerdings weiß ich jetzt nicht so recht wer von wen abgekupfert hat. Ich denke das original ist schon aus Frankreich Boudu sauvé des eaux von 1932. Dann kamen die Amerikaner mit Down and Out in Beverly Hills in 1986 und zu guter letzt setzen die Franzosen wieder einen drauf Boudu 2005.
Nichts desto weniger Trotz ist die erzähle Geschichte recht lustig. Der lebensmüde Clochard Boudu (Gérard Depardieu) wird widerwilliger weise vom Galeristen Christian (Gérard Jugnot ist auch der Regisseur) gerettet. Doch nach dieser heldenhaften Tat überredet ihn seine Praktikantin (Constance Dollé), an die sich Christian eben noch ran machen wollte, noch den armen Menschen mit nach Hause zunehmen und zupflegen. Kaum dort angekommen beginnt er schon das Regiment zu übernehmen, der ungehobelte Kerl ist komplett schmerzfrei. Sprüche wie „der Maulwurf wühlt schon“ und die stets offene Klo-Tür sind nur Fragmente seiner herrlich schrägen art.
Mit der Zeit richtet sich Boudu häuslich bei Christian und seiner Frau Yseult (Catherine Frot) ein. Seine unkomplizierte Art mit dem seinem und dem Leben andere umzugehen schmeckt Christian ganz und gar nicht, er will ihn los werden, doch seine Frau und die hübsche Praktikantin sind da ganz anderer Meinung. Boudu schnorrt sich aber nicht nur durch, er beglückt auch Christians Frau und die junge strengkatholische Praktikantin. Mit Christian geht es der weil immer weiter Berg ab, der Galerie geht es alles andere als gut, seine Frau schläft mit dem ungebetenen Gast und auch seine Praktikantin, an der er schon so lange am graben ist dabei (nach einander versteht sich).
Als sich die ganze Sache immer weiter zuspitzt nimmt Boudu die Sache selbst in die Hand, er rückt den faulen Künstler der seit Monaten keiner Bilder in der Galerie abgeliefert hat den Kopf zurecht und nach dem Yseult nun endlich schwanger ist (von ihm) verschwindet Boudu wie ein lauer Wind in der Nacht.
Ein streckenweise lustiger aber auch nervender Film aus dem sonnigen Südfrankreich. Von mir bekommt der Film eine 3+.
ic3be4r - 3. Aug, 15:23