Nicht nur unter den Stars und Sternchen gibt es gravierende Abstufungen. A-, B- oder noch weniger interessante Leben gibt es im Mediendschungel. So, oder so ähnlich, ist es - angeblich - auch mit den Bloggern. So verbirgt sich hinter diesem
Link zum Beispiel eine Art Who-is-Who Einteilung für alle die es interessiert bzw. die wert darauf legen. Mein kleiner Blog soll, laut dem Link, zum Beispiel zur Kaste der C-Klassen-Blogger gehören.
Aha, persönlich halte ich mich ja eher für einen Maybach-typen. Daher schenke ich dieser Kategorisierung mal nicht all zu viel Beachtung. Zumal ich beim ersten Überfliegen der gelisteten Stars niemand mir bekannten gesichtet habe...
So gesehen, ist es dann doch eher für Leute, die etwas mehr Geltungsbedarf als ich an den Tag legen.... C-Klasse, Tze... *Nase hoch halt*
PS: Geklaut beim
Schneemännchen.
~ Sam Cooke - Wonderfull World ~
Warum?, warum kommen die Kunden immer, wenn wir - die Familie - am Mittagstisch sitzen? Das ist wohl eine dieser Fragen die nicht mal Kollege Einstein hätte lösen können. Aber interessieren würde es mich brennend. Das Vatern Landwirt ist, habe ich schon mal am Rande erwähnt. Vatern mit eigenem kleinem Betrieb, Land und zwei Mitarbeitern. Nichts aufsehenerregendes, aber seine Berufung, sein ganzer Stolz. Um den ganzen Laden am Laufen zu halten gehören, wie sollte es anders sein, auch Kunden dazu. Also Menschen wie du und ich, die her kommen und Vaterns Klamotten kaufen.
Allerdings nerven Kunden gewaltig. Ich weiß, ich weiß, ich sollte es nicht so sehen, und schon gar nicht so sagen. Immerhin, wie schon gesagt, die Kunden zahlen im Endeffekt ja auch mein Dach überm Kopf. In Zeiten von Baumärkten und immer breiter gefächerten Sortimenten der Supermarktketten kommen eh immer weniger Leute und kaufen bei uns. Klar, Qualität hat halt ihren Preis. Was aber nicht in die Köpfe der "Geiz ist geil"-Gesellschaft ein zu trichtern ist. Wie auch, im Supermarkt kostet die selbe Ware ja maximal die Hälfte, dass sie nach zwei Tagen kaputt ist, ist ja egal, dafür war sie ja günstig.
Wie dem auch sei, wie schon zu ururgroßvaterns Zeiten wohnt man als "echter" Landwirt natürlich auch in seinem Betrieb, wo auch sonst? Der Bauer im Penthouse sähe schon sehr schräg aus. Was bedeutet: Zum zweiten Frühstück, Mittag und Tee kommt Vatern rein und setzt sich mit an den Tisch. Allerdings, sobald sich sein Hosenboden dem Stuhl auch nur auf 2 cm nähert klingelt es an der Tür, Kundschaft. Versteht mich nicht falsch, ich freu mich ja, wenn sich doch noch mal einer hier her verirrt. Nur, warum kommen die Leute immer über Mittag?
Als gutes Beispiel könnte man den heutigen Tag nehmen, leicht gräuslich, Wolken verhangen und windig, den ganzen Tag kommt keine Sau. Kaum steht allerdings das Mittag auf dem Tisch und der Tee im Glas, klingelt der erste Kunde. In den 40 min in denen wir unser Mittagsmahl weggeknört haben, waren exakt neun Kunden da. Bis zum Mittag herrschte absolute Funkstille. Geöffnet ist von 7:30 bis ca. 18:00. Doch die Leute kommen immer genau zwischen 12:00-13:30 wenn hier Mittagspause ist. Es ist auch kein Betriebsgeheimnis, dass in dieser Zeit hier Pause ist. An jeder Tür stehen ganz groß die Öffnungs- und Pausenzeiten und da es den Laden seit über 30 Jahren gibt sollte man doch meinen, dass es sich mittlerweile rumgesprochen hätte. Pustekuchen, das geht in die Köpfe der Leute nicht rein.
Was aber auch niemanden ernsthaft zu stören scheint. Warum auch? Essen die Leute eigentlich selbst kein Mittag mehr, dass sie um diese Zeit hier auflaufen können? Ganz intelligente Menschen klingeln sogar erst Sturm, bis einer vom Tisch zur Tür jagt nur um sich dann zu entschuldigen und zu erklären, dass man ja grade beim Essen sitze und eigentlich nicht stören möchte, sie kämen halt später noch einmal wieder... *grmbl* Vielleicht werden wir ja mit einem Supermarkt verwechselt, wo rund um die Uhr jemand an der Kasse sitzt, da dort die Pausenzeiten so gestaffelt sind, dass das aufgeht. Wenn ich an meine bisherigen beruflichen Erfahrungen denke, da war über Mittag auch immer Ruhe. Egal ob Werkstatt oder Büro. Über Mittag waren die Arbeitsplätze verweist und die Leute in der Kaffeeküche bzw. Kantine. Da konnten sich die Kunden das merken, immerhin haben sie auch nach 15 min. exstatischen klingeln maximal den Anrufbeantworter erwischt, wenn er denn eingeschaltet worden war.
Lustig ist auch, dass wir, nicht so blöd wie wir aussehen, ja schon mal probehalber die Mittagspause verschoben hatten, von 12:00 auf 13:00. Doch irgendwie haben die Kunden sie Aktion spitzbekommen und haben ihre Einkaufszeiten simultan angepasst. Auch wenn man mal, wegen einem dringendem Termin das Mittag etwas verlegen muss passen die Leute den exakten hinsetzt Punkt von Vaterns Hosenboden ab. Eigentlich ist das schon erschreckend... Ob hier eine geistige Verknüpfung vorliegt? Hat Vaterns Hintern vielleicht PSI-Kräfte, wirkt er vielleicht, in Verbindung mit dem Küchenstuhl, als Kundenmagnet? Wobei dann das Essen der verstärkende Transmitter ist, denn ohne Essen kommen die Kunden auch nicht. Sehr mysteriös ist die ganze Sache auf jeden Fall.
Fest zustehen scheint aber der zeitliche Tagesablauf eines Kundens. Er steht spät auf, vielleicht gegen 9:00, dann Frühstück bis 10:00-10:30. Anschließend begibt er sich zum Einkaufen, wobei unser kleiner Betrieb, wenn überhaupt, an letzter Stelle der Liste steht. Daher auch die all mittagliche Anreisewelle ab 12:00.
Und da frag' mich noch jemand, warum ich beim Essen so schnell bin, ist doch ganz klar, ich will fertig sein bevor der nächste Kunde klingelt.
~ Phil Carmen - On my way to L.A. ~