Samstag, 5. März 2005

Ein Brief für Muttern

Heute Morgen kommt meine mal wieder Mutter bei mir rein. Freudestrahlend trällerte was von Guten Morgen und wie geht es dir?.

Sofort gingen bei mir die Alarmsirenen an! Wenn die so freundlich ist, will sie bestimmt irgendwas… Und richtig, ich sollte ihr einen Brief mit dem Rechner schrieben, an ihren Homöopathen, ich berichtete. Um weitere Störungen meines noch schönen Sa. morgens zu verhindern sagte ich zu, und schaltete meinen Rechner ein und startet das Schreibprogramm. Tja, nun konnte es angehen. Nur ist meine Mutter schon wieder weggerannt, und saß bei sich im Wohnzimmer und las Zeitung.

Nun, wenn das nicht sooo eilig war, machte ich mir ein zweites Frühstück und guckte mal was im TV so los war. *g* Es kamen grade Kochsendungen. Früher war Sa. morgens die Zeit der Kinder, mit Cartoons und Löwenzahn und der Sendung mit der Maus. Früher… Die Programmmacher haben wohl geschnallt, dass man mit Kochsendungen für 20-30 jährige mehr Geld machen kann. Nur haben sie nicht beachtet, dass diese Menschen normalerweise um diese Uhrzeit noch im Bett liegen, weil der Freitagabend etwas länger geworden ist. Egal, mir war es recht.

Kaum saß ich gemütlich auf dem Sofa, trampelte meine Mutter wieder rüber (zu mir). Sie trompetete gleich los, ob ich schon soweit bin, sie wartet ja nur auf mich… das dauert ja bei dir immer so lange… Von dem Thymian-Reh noch ganz beeindruckt setze ich mich also wieder an den Rechner, und fragte, was ich denn nun eigentlich schreiben soll. Zack, war sie wieder weggerannt, sie hatte ihre Notizen nicht dabei. Ja, der Kopf hält nur die Haare aus dem Hals.

Nachdem sie nun alle Unterlagen beisammen hatte kam der zweite Anlauf. Jamie Oliver war schon bei gedünsteten Auberginen *würg*. Als erstes blökte Muttern nun rum, dass ich doch bitte den TV ausmachen sollte, das lenke sie nur ab. Sie könne so nicht denken (Ahja!). Sie fing an zu erzählen und ich tipperte fleißig alles in den Rechner rein. Wozu gibt es schließlich die Rechtschreibprüfung. *g*

Um es mir einfach zumachen, hatte ich allerdings einen meiner eigenen Briefe als Vorlage geladen, damit ich weiß wo die Anschrift, Anrede etc. hinkommt. Klar, dass man diesen Text nicht vorab löscht, sondern drüber schreibt. Das sah meine Mutter aber anders. Sie meinte was von so kann sie keinen Brief schreiben, schnappte ihre Sachen und stampfte Wutentbrannt raus. Hm, mir ist es ja egal, ich brauche grade keinen Brief an meinen Homöopathen zuschicken. Mal sehen, wann sie wieder ankommt. *g* Und warum stört es sie, wie ich einen Brief schreibe? Solange hinterher alles drin ist, und er sauber ausgedruckt ist, ist es doch egal, wie man den schreibt, man sieht ja nicht, dass der Schreiber sich dabei z.B. mit der linken in der Nase gebohrt hat, oder seine Käsefüsse unterm Tisch ein einem Fußbad hatte. Was beides nicht auf mich zutraf!

Aber schön, dass sich das Verhältnis zwischen mir und meiner Mutter mal wieder eingerenkt hat. Freundlichkeit steht ihr einfach nicht, ich glaube fast, die dazu benötigten Gesichtsmuskeln sind mit der Zeit verödet.

AOL-Spaß auch ohne Internet

Wie ich schon erwähnte habe ich es gewagt. Einen DSL-Anschluss bei AOL bestellt. Das war vor rund 14 Tagen. Vorhin rief ich bei denen im Callcenter mal an, wie weit die Sache nun gelaufen ist, da ich seit meinem Anruf nichts mehr von denen gehört habe. Normal wäre ja zumindest eine Auftragsbestätigung oder so etwas in der Post gewesen.

Aber ich telefonier ja gerne mit Leuten in Callcentern, die sind immer so erfrischend uninformiert. Und wieder wurde mein Vorurteil diesen Menschen gegenüber bestätigt.

Der Erste fand mich sofort in der Liste der Neukunden und nach dem wir meine Adresse abgeglichen hatten, sagte er mir dann auch, dass der Auftrag zwar da ist, aber noch nicht aktiv sei. Hm? Man(n) erklärte mir dann, dass die Aufträge erst bearbeitet werden, wenn sich die Kunden mit ihrer AOL-Software einwählen und somit das erste Mal online sind.

Noch mal zum Mitdenken:
Ich habe einen DSL-Anschluss bestellt. Der Auftrag ist angenommen, wird aber erst abgearbeitet, wenn ich mich mit meinem, noch nicht vorhandenen, Anschluss das erste Mal ins Internet einwähle. Ja, ist doch klar, oder? Nein? Mir auch nicht!

So ging die Telefonlawine weiter bis ich zum Schluss den Chef des dritten Callcenters am Rohr hatte. Ein netter Mensch. Sehr freundlich versuchte er mir zu erklären, dass die Informationen die ich bis dato von seinen Untergebenen bekommen habe alle falsch sind. Super! Rhetorisch sehr begabt der Mann. Er vermied geschickt Wörter wie: unser Fehler oder Missgeschick. Aber er versprach mir, eine Auftragsbestätigung zukommen zu lassen, und verabschiedete mich mit der Aussage, die ich schon das erste Mal (am 22.02.2005) bekommen habe. In ca. 14 Tagen ist Ihr Anschluss freigeschaltet.

Solch ein Nachmittag macht doch Mut.

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Grün wie Irlands weite Auen

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